Idyllisch erscheint die renaturierte Emscher mit ihren Nebenläufen und Bächen oder auch das Ruhrtal. Doch bei genauerer Betrachtung sind es die Spuren der Umnutzung dieser Landschaften, die das Ruhrgebiet charakterisieren.

Die Ausstellung schaffte eine Verbindung zum LWL-Museum Zeche Nachtigall, das ebenfalls die landschaftliche und natürliche Idylle thematisiert. Diese ist jedoch keineswegs natürlichen Ursprungs. Im 19. Jahrhundert hat der Bergbau die Landschaft erheblich umgeformt und mit dem Abbau von Schieferton und Sandstein bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Landschaft unumkehrbar verändert.

Menschenleer zeigte Udo Kreikenbohm mit seinen Fotos die allgegenwärtigen „Berührten Landschaften“ der Region. Ob aus Witten, Hattingen, Castrop-Rauxel oder Duisburg: Einige der Motive kamen vielen Menschen im Ruhrgebiet bekannt vor. Der Fotograf verzichtete jedoch bewusst auf eine exakte Ortsangabe. So unterstrich das Rätseln über die Aufnahmeorte ihre Austauschbarkeit – und doch hat jedes von Kreikenbohms Motiven seine ganz eigene Ästhetik.

Der Bildjournalist Udo Kreikenbohm erlernte das Fotografieren in der Bildredaktion der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung, einer weit verbreiteten Tageszeitung. Nach seiner Ausbildung nahm er dort als Fotograf wichtige Ereignisse und Personen in den Blick und prägte so das Bild und die Vorstellungen von der Region. Heute ist Udo Kreikenbohm als freier Fotograf mit eigenen Projekten und Ausstellungen im Ruhrgebiet tätig.